Mit System in die neue Arbeitswelt
Julia Pilz ist Assistentin der Geschäftsleitung bei Lebkuchen-Schmidt und gestaltet dort die digitale Zukunft mit.

Mit System in die neue Arbeitswelt

Das ganze Jahr über Weihnachten, kann das Spaß machen? Es kann, schließlich ist nach dem Fest vor dem Fest. Bei dem Nürnberger Traditionsunternehmen Lebkuchen-Schmidt ist die 27-jährige Julia Pilz als Assistentin der Geschäftsleitung seit einem Jahr dabei und gestaltet die digitale Zukunft mit.

Es klingt irgendwie seltsam, wenn eine junge Frau, mit 27 Jahren eindeutig der Generation Y zugehörig, erzählt: „Ich bin ein totaler Weihnachtsfan.“ Vielleicht sagt es aber auch etwas über die Klischees aus, die man so hat von den sogenannten Digital Natives.

Für den Office-Star Julia Pilz jedenfalls geht das alles gut zusammen: Der Lebkuchenversand seit dem Gründungsjahr 1927, die schönen Blechdosen, in denen die Kuchen in die ganze Welt verschickt werden, das Blogger-Event, das sie gerade vorbereitet, ihr Tablet, mit dem sie so viel wie möglich organisiert, die Werte eines Traditionsunternehmens – und ihre Vorstellung von einem Traumjob.

 

Nach dem Abi eine Hotelfachlehre

Im Januar 2019 begann die Karriere der gelernten Hotelfachfrau bei Lebkuchen-Schmidt: „Mir hat die Stellenanzeige so gut gefallen, da habe ich mich angesprochen gefühlt.“ Offenbar hatte sie das richtige Gefühl, die Stelle ging an sie. Seitdem arbeitet sie in der Geschäftszentrale in der Nürnberger Zollhausstraße. In ihrem Büro im ersten Stock gibt es drei Türen, neben der Eingangstür noch eine rechts und eine links für die beiden Geschäftsführer Dr. Jürgen Brandstetter und Gerhard Schmelzer. Dass sie zwei Vorgesetzten zuarbeitet, hat ihr von Anfang an wenig Sorgen bereitet: „Ich bespreche in der Regel alles mit beiden Chefs und ich bemühe mich, dass unsere drei Arbeitsstile fließend ineinander übergehen. In der Hauptsache ist das eine Frage der Organisation.“

Es ist ihre erste Assistenzstelle, nach einer Ausbildung im 5-Sterne-Hotel InterContinental in Düsseldorf und anschließender Anstellung auf einem Hotelschiff und bei einem großen Caterer, wo es vor allem darum ging, große Veranstaltungen zu organisieren. Dass es darum auch bei der Assistenzposition bei Lebkuchen-Schmidt gehen sollte, war für Julia Pilz ausschlaggebend:

In der zweiten Jahreshälfte zieht das Tempo an

Ein erster, besonderer Erfolg ist für sie in diesem ersten Jahr, dass auf ihre Anregung hin die Kleidung des Verkaufspersonals in den Läden einheitlich designt wurde – „das haben wir noch frühzeitig zum Saisonstart hinbekommen“. Apropos Saison: Zwar gibt es Gebäck von Lebkuchen-Schmidt das ganze Jahr über, aber natürlich sind die Monate vor Weihnachten die aktivsten in dem Unternehmen.

Schritt für Schritt in die Digitalisierung

Auch nach mittlerweile fast einem Jahr schmecken ihr die Lebkuchen noch immer gut. Um acht Uhr fängt ihr Bürotag in der Regel an. „Als Erstes hole ich die verschiedenen Medien – von der Fachzeitschrift bis zur Tageszeitung. Das alles gehe ich dann bei einer Tasse Kaffee und eben auch mal einem Lebkuchen in aller Kürze durch.“ Ganz analog und mit gezieltem Blick: „Ich checke, ob etwas über uns drinsteht, und ich lese alle relevanten Neuigkeiten über die Lebensmittelbranche. Die Deklarationspflicht von Inhaltsstoffen ist derzeit zum Beispiel ein sehr großes Thema bei uns.“

Interessante Beiträge scannt sie ein und gibt sie digital an die Geschäftsleitung weiter. Seit Mai dieses Jahres hat sie sich die Digitalisierung vieler Abläufe zur Aufgabe gemacht und beispielsweise das Vertragsmanagement ein ganzes Stück weit in elektronische Verwaltung überführt. „Es gibt noch viele Möglichkeiten, ich bin sicher erst am Anfang.“ Um auf dem Laufenden zu sein, studiert sie Tutorials, liest Fachbeiträge auf Xing und bespricht vieles mit dem Vater – „er ist IT-Spezialist, da macht es mir richtig Spaß, mich mit ihm über die vielen Optionen zu unterhalten“. Die Resonanz im Unternehmen auf den Digitalisierungstrend sei unterschiedlich, sagt sie, deshalb schaue sie immer, ob ihre Vorschläge in das jeweilige Arbeitsumfeld passen.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in working@office.

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