Abwärts geht es in puncto Salär für Office-Kräfte offenbar nicht, da scheinen sich die Gehalts-Experten einig. Ein klares Up ist derzeit allerdings auch nicht erkennbar. „Inflation und wirtschaftspolitische Entwicklungen haben in den letzten Jahren zu steigenden Gehältern geführt“, erklärt Kathrin Schmitz, Managing Director bei Page Personnel. Doch wirke sich die wirtschaftliche Unsicherheit und politische Lage auf die Unternehmen aus und beeinflusse deren Gehaltsbudgets.
Gegenüber 2024 haben sich die Gehälter in diesem Bereich nur noch leicht erhöht, konkretisiert Emine Yilmaz, Vice President Permanent Placement Operations Germany, France and Switzerland bei Robert Half. „Allerdings sehen wir in der Gesamtheit, dass die Gehälter in vielen Bereichen derzeit eher stagnieren.“
Damit ist das generelle Gehaltsniveau gemeint. Um mal eine Hausnummer zu nennen: Dem „Stepstone Gehaltsreport 2025“ zufolge, der über eine Million Vergütungsdaten inklusive Boni, Prämien & Co. auswertet, die zwischen Januar 2022 und November 2024 erhoben wurden, liegt das Bruttomediangehalt für Büroassistenzen bei 39.750 Euro, dicht gefolgt das von Teamassistenzen bei 40.000 Euro und im Sekretariat bei 40.250 Euro.
Beschäftigte im Office Management verdienen unternehmens- und branchenübergreifend im Median 44.500 Euro und Assistenzen der Geschäftsführung 48.000 Euro. Das Mediangehalt ist jenes Einkommen, bei dem es genauso viele Personen mit einem höheren wie mit einem niedrigeren Gehalt gibt. Der Medianwert ist robuster gegenüber Ausreißern einer Stichprobe als der Durchschnittswert.
Branchen zahlen nicht gleich
Aber die Zahlen sind eben auch genau das: Mittelwerte. Sie leisten zwar eine gute Orientierung. Die Entwicklung der einzelnen Gehälter selbst hängt von sehr vielen Faktoren ab. Und da wird es für viele interessant. So differieren zum Beispiel die Gehälter zwischen den einzelnen Branchen teils erheblich. Wie sehr, zeigt die jährliche Erhebung von PLU – Tuning für den Chef. Während etwa Teamassistenzen im Marketing im Mittel 40.000 Euro verdienen, kommen sie laut PLU in der Finanzdienstleistungs-Branche auf 55.000 Euro, also 37,5 Prozent mehr.
Vorstandsassistenzen kommen hier inzwischen sogar auf 75.000 Euro und sind damit eine der wenigen Teilgruppen der Office-Kräfte, die im Vergleich zum Vorjahr ein Plus verzeichnen können.
Neben dem Anstieg im Bereich Investment, Private Equity & Co. sind die Gehälter laut dem PLU-Vergleich gegenüber 2024 außerdem nur noch für Assistenz-Kräfte in Kanzleien gestiegen, und zwar aufgrund der zunehmenden Knappheit an Fachanwaltsfachangestellten, so Susanna Castillo, Geschäftsführerin von PLU. „In den Branchen Finance, Pharma und Energie ergeben sich aktuell spannende Job-Chancen, und hier ist teilweise auch ein Trend nach oben für sehr spezialisierte und inhaltlich involvierte Assistenzkräfte sichtbar.“
Regionale Gehalts-Unterschiede
Auch regional unterscheidet sich das Salär der Bürojobs. Im Schnitt am meisten können beispielsweise Büroassistenzen in Hamburg (3.230 Euro), Berlin (3.180 Euro), Baden-Württemberg (3.170 Euro) und Bayern (3.090 Euro) verdienen, wie wiederum eine Auswertung der Gehaltsdaten des Portals Lohnspiegel.de für die mittleren monatlichen Bruttolöhne ohne Sonderzahlungen zeigt.
Am wenigsten gibt es demnach in Thüringen (2.510 Euro) und Sachsen-Anhalt (2.520 Euro) für ein Vollzeitäquivalent mit 38 Wochenstunden. Unterschiede zeigen sich auch durch die Tarifbindung des Arbeitgebers. Im Tarif liegen die mittleren Bruttomonatslöhne von Büroassistenzen bei 3.260 Euro, ohne nur bei 2.930 Euro, wie Lohnspiegel.de zeigt, dessen Daten auf einer kontinuierlichen Online-Umfrage beruhen. Das Portal ist ein nicht-kommerzielles Angebot der Hans-Böckler-Stiftung, in der jeder nach den für sich persönlich relevanten Kriterien filtern kann.
„In tarifgebundenen Unternehmen ist das Gehaltsniveau generell höher“, erklärt Dr. Malte Lübker, Entgeltexperte am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. „Davon profitieren auch Assistenzkräfte: Beim Grundgehalt liegt das Plus mit Tarifvertrag je nach Berufszweig zwischen gut 11 Prozent und fast 18 Prozent. Auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt es hier deutlich häufiger, wenn ein Tarifvertrag gilt.“
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