Effektives Prompting: Wie Sie der KI die richtigen Fragen stellen.
Effektives Prompting: Wie Sie der KI die richtigen Fragen stellen. © elenabsl/AdobeStock

Effektives Prompting: So kommen Sie schnell zu besseren Ergebnissen

KI kann eine enorme Unterstützung im Arbeitsalltag sein, vorausgesetzt, wir kommunizieren richtig mit ihr. Das Zauberwort dafür heißt Prompting. Wer klug fragt, erhält bessere Antworten und spart dabei nicht nur Zeit, sondern auch Nerven. Doch wie gelingt das? Inklusive praktischer Beispiele zum Ausprobieren.

Was ist Prompting?

Stellen Sie sich vor, Sie geben einem neuen Kollegen oder einer Kollegin eine Aufgabe. Je genauer Ihre Anweisung ist, desto besser wird das Ergebnis. Genau so funktioniert es auch mit KI-gestützten Sprachmodellen wie ChatGPT. Die Sprache, die Sie mit ihnen sprechen, nennt sich Prompting und kann wie eine Fremdsprache erlernt werden.

Dabei geben Sie der KI präzise Anweisungen in natürlicher Sprache, stellen Fragen, liefern Beispiele und legen das gewünschte Format fest. Klingt einfach? Ist es auch, wenn man weiß, worauf es ankommt.

Ein einfacher Prompt vs. ein optimierter Prompt:

Einfach: „Liste alle Hotels mit Dachterrasse in Rom auf.“

Optimiert: „Du bist Assistenz der Geschäftsführung mit Expertise in der Hotelbranche. Dein Ziel ist es, für ein Führungskräfte-Incentive in Rom passende Hotels zu finden. Erstelle eine Tabelle mit Hotels, die mindestens 100 Zimmer haben und über eine Dachterrasse verfügen.“

Der zweite Prompt gibt mehr Kontext, eine klare Aufgabe und ein gewünschtes Format vor. Das Ergebnis wird dadurch nicht nur besser, es ist auch direkt verwendbar.

Die „goldene“ Formel für perfekte Prompts

Wenn Sie diese fünf Punkte beachten, erhalten Sie deutlich bessere Antworten von der KI:

1. Rolle definieren → Geben Sie der KI eine bestimmte Rolle, zum Beispiel „Du bist Eventplanerin“ oder „Du bist Experte für Geschäftsreisen“. So kann sie sich besser in die Aufgabe hineindenken.

2. Kontext liefern → Beschreiben Sie die Situation so konkret wie möglich. Was ist passiert? Worum geht es genau? Je mehr relevante Infos Sie teilen, desto besser passt die Antwort.

3. Format vorgeben → Sagen Sie der KI direkt, wie Sie das Ergebnis haben möchten: als Liste, Tabelle, E-Mail oder Fließtext. Dann sparen Sie sich Nacharbeit.

4. Zielgruppe benennen → Wer liest das Ergebnis? Eine Kollegin, ein Kunde oder Ihre Führungskraft? Das hilft der KI, den richtigen Stil zu treffen.

5. Ton festlegen → Soll die Antwort locker und freundlich klingen oder eher sachlich und neutral? Auch das können Sie klar vorgeben.

Beispiel für einen optimalen Prompt:

„Du bist Assistenz eines mittelständischen Bauunternehmens. Schreibe eine freundliche E-Mail an einen Kunden, um einen Termin zu vereinbaren. Betone die Wertschätzung der Zusammenarbeit und schlage drei mögliche Termine vor.“

Was die KI braucht, um gut zu antworten

Auch mit guten Prompts kann die KI mal danebenliegen. Schließlich arbeitet sie nicht mit echtem Wissen, sondern mit Wahrscheinlichkeiten. Umso wichtiger ist es, die Ergebnisse immer kritisch zu prüfen. Hier sind ein paar Tipps, um Fehler zu vermeiden und noch bessere Antworten zu erhalten:

  • Geben Sie viele Details an, aber niemals personenbezogene Daten oder Firmeninterna. → Je konkreter Ihr Prompt, desto besser das Ergebnis. Achten Sie dabei immer auf Datenschutz und teilen Sie keine sensiblen Informationen.
  • Formulieren Sie präzise. → Sagen Sie genau, was Sie brauchen. Unklare Eingaben führen zu unklaren Ergebnissen.
  • Stellen Sie keine Suggestivfragen. → Es besteht die Gefahr, dass die KI Inhalte „erfindet“ und Informationen hinzufügt.
  • Nutzen Sie kurze, klare Sätze. Lange Schachtelsätze führen zu Missverständnissen. → So versteht die KI Ihre Anfrage besser und Sie bekommen klarere Antworten.
  • Lassen Sie die KI nachfragen. So bekommen Sie relevantere Antworten. → Fordern Sie die KI aktiv dazu auf, Rückfragen zu stellen, wenn Infos fehlen.
  • Fragen Sie nach einem wiederholbaren Prompt. Wenn Ihnen eine Antwort gefällt, bitten Sie die KI um eine Anleitung, um künftig ähnliche Ergebnisse zu erhalten. → So können Sie gute Ergebnisse später leichter reproduzieren.
  • Legen Sie sich eine „Prompt-Bibliothek“ an und speichern Sie gute Prompts zur Wiederverwendung. → Erstellen Sie sich eine Sammlung Ihrer besten Prompts, z. B. in OneNote oder Loop.
Ihr Schnellcheck für gute Prompts

  • Habe ich eine klare Rolle definiert?
  • Ist der Kontext verständlich?
  • Habe ich das gewünschte Format genannt?
  • Passt der Ton zur Zielgruppe?
  • Ist der Prompt konkret?

Bonus-Tipp: Speichern Sie gute Prompts in Ihrer persönlichen Prompt-Bibliothek.


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