Eine gehirngerechte Arbeitswelt: Neuroinklusion in Unternehmen
Eine gehirngerechte Arbeitswelt: Neuroinklusion in Unternehmen © AdobeStock

So gestalten Sie ein wirklich inklusives Büro

Zwei Gründerinnen setzen sich für neuroinklusive Strukturen in Unternehmen ein. Ihre Vision: Eine Arbeitswelt, in der neurodivergente Menschen nicht nur integriert, sondern auch in ihrem vollen Potenzial unterstützt werden. Wie das geht, erklären sie hier.

2500 Teilnehmende, über 90 vorwiegend weibliche Speakerinnen, drei Bühnen mit Panels und Impulsvorträgen sowie 20 praxisnahe Masterclasses – so präsentierte sich der emotion Women’s Day im Mai im Congress Center Hamburg. Die Themen reichten von Karriere, Gründung und Leadership über Tech, Künstliche Intelligenz und New Work bis Finanzen, Wellbeing und Persönlichkeitsentwicklung. Das Motto: „Ein Tag für dich und deine Karriere“.

„Wir wollen keine reine Jobkonferenz sein, sondern ein Event, das auf mehreren Ebenen Mehrwert schafft“, erklärt emotion-Chefredakteurin Friederike Trudzinski. „Wo Lebensumstände, Care-Verpflichtungen und individuelle körperliche oder mentale Bedürfnisse zusammenkommen, wird es spannend. Hier sehen wir, wie viel noch zu tun ist, wenn wir echte Chancengleichheit anstreben.“

Deshalb legte das emotion-Team Wert darauf, auch Neurodivergenz und den Umgang damit ins Programm aufzunehmen: in der Masterclass „Unmasking Neurodiversity“ und im Panel „Kann ich im Job ich selbst sein?“.

Neurodivergenz im Arbeitsleben

Das Konzept der Neurodiversität beschreibt die Vielfalt menschlichen Denkens und Erlebens. Neurotypische Menschen entsprechen in ihrer kognitiven Entwicklung der gesellschaftlichen Mehrheit. Neurodivergente Menschen hingegen haben neurologische Besonderheiten, die sich auf Wahrnehmung, Denken und Interaktion auswirken – und wertvolle Perspektiven in Arbeitskontexten eröffnen können. Sie sind zum Beispiel von ADHS oder Autismus betroffen. Schätzungen zufolge betrifft dies circa 15 bis 20 Prozent der Weltbevölkerung.

Für Unternehmen wird es daher immer wichtiger, neuroinklusive Ansätze zu entwickeln. Im Panel „Kann ich im Job ich selbst sein?“ sprach Autorin Kathrin Weßling sehr offen über ihre ADHS-Diagnose und schilderte spezielle Herausforderungen und Bedürfnisse. Gründerin Sandra-Marie Olijslager, die ihre ADHS-Diagnose erst spät erhielt, berichtet im Interview von ihren Erfahrungen in Unternehmen, die neurodivergente Bedürfnisse ignorieren. Gemeinsam mit ihrer Mitgründerin Janne Trauzettel setzen sie sich mit dem Projekt fluid dafür ein, genau das zu ändern.

Ihren ersten Schritt in eine größere Sichtbarkeit machten sie beim emotion Women’s Day mit der Masterclass „Unmasking Neurodiversity“, die auf große Resonanz stieß. „Wir haben im Nachhinein erfahren, dass einige Teilnehmende deshalb zum Event gekommen sind“, erzählt Sandra-Marie Olijslager.

Gut und gesund arbeiten

Der offene Umgang mit Diagnosen wie ADHS oder Autismus nimmt in sozialen Medien zu – doch in vielen Unternehmen fehlt es an Wissen und Sensibilität im Umgang mit neurodivergenten Mitarbeitenden. „Neurodivergenz wird zwar sichtbarer, ist aber noch nicht in der Arbeitswelt angekommen“, sagt Janne Trauzettel. „Unternehmen wissen oft nicht, wie viele Mitarbeitende betroffen sind“, ergänzt Sandra-Marie Olijslager. Mit fluid wollen die beiden Neu-Unternehmerinnen Arbeitsumfelder schaffen, in denen auch neurodivergente Menschen gut und gesund arbeiten können.

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