
Zu schicken oder zuschicken: So schreibt man es richtig
Eine korrekte Mail oder ein einwandfreier Brief sind im Büroalltag von großer Bedeutung – jedoch ist die deutsche Sprache bekanntlich voller Tücken. Neben vielen anderen Besonderheiten innerhalb der Rechtschreibung und der deutschen Grammatik hat es auch die Getrennt- und Zusammenschreibung in sich. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den Tücken von zu schicken oder zuschicken oder zurückzuschicken. Erfahren Sie außerdem, wie Sie unbemerkten Fehlern in der schriftlichen Korrespondenz ganz leicht auf die Schliche kommen.
Fehlerfreiheit ist oberstes Gebot geschäftlicher Korrespondenz
In diesem Zusammenhang gibt es eine Vielzahl von Regeln, die besonders bei einer Tätigkeit im Büro befolgt werden müssen, damit die geschäftliche Korrespondenz den Empfänger fehlerfrei erreicht. Schließlich handelt es sich hier nicht um eine einfache Postkarte, sondern zumeist um wichtige Unterlagen.
Fehler der Rechtschreibung in einer E-Mail oder einem Brief sind nicht nur unangenehm, sondern können in manchen Fällen sogar die Bedeutung eines Satzes verändern.
„zurückschicken“ getrennt oder zusammen?
Im Büroalltag kommen eine Menge Begriffe regelmäßig vor. Es macht deshalb Sinn, sich die Schreibweise dieser Wörter besonders gut einzuprägen und die Regeln dahinter zu erkennen.
Unter anderem wird auch das Wort „zurückschicken“ sehr häufig in der geschäftlichen Korrespondenz verwendet. Unterlagen oder Waren werden regelmäßig zurückgeschickt. Es gibt viele Verben, die diese Verunsicherung über die korrekte Schreibweise hervorrufen können.
Viele Büroangestellte geraten bei der Formulierung des entsprechenden Satzes allerdings in Trudeln und sind unsicher, ob bei diesem Beispiel die Zusammenschreibung gilt („zurückschicken“) oder ob das Verb getrennt geschrieben werden muss (zurück schicken).
Komplizierter wird es, wenn der Begriff nicht im Infinitiv (Grundform), sondern in einer seiner Zeitformen verwendet werden muss. Zunächst zur Orientierung: Die korrekte Schreibweise des Verbs ist „zurückschicken“ – und wird immer dann gebraucht, wenn es in Zusammenhang mit einer Rücksendung handelt. Es handelt es sich also um ein eigenständiges Wort.
Ein ähnlicher Fall: ,,zuschicken“
Ebenso verhält es sich mit dem Verb „zuschicken“. Auch hier handelt es sich um ein eigenständiges Verb, das aus dem Wörtchen „zu“ und dem Begriff „schicken“ zusammengesetzt ist und deshalb zusammengeschrieben wird. Die Vorsilbe „zu“ verdeutlich die Richtung („zu Ihnen“).

Andere Regeln beim erweiterten Infinitiv
Möglich ist hier jedoch auch nur das Verb „schicken“. Hier besteht kein Unterschied in der Bedeutung.
In anderen Fällen, in denen auseinandergeschrieben wird („zu schicken“), handelt es sich um einen erweiterten Infinitiv des allgemeineren Verbs „schicken“, der in anderen Bedeutungszusammenhängen angewendet wird. An zwei Beispielen lässt sich dieser Unterschied gut erkennen.
Der Fall „schicken“
- „Ich kann es gerne schicken“.
- „Sie brauchen es nicht zu schicken“. (erweiterter Infinitiv)
- „Bitte schicken Sie keine Originale, sondern nur Kopien“.
- „Verzichten Sie bitte darauf, Kopien zu schicken.“ (erweiterter Infinitiv)
Der Fall „zuschicken“
- „Ich kann es gerne zuschicken“.
- „Sie brauchen es nicht zuzuschicken“. (Zusammenschreibung)
- „Bitte schicken Sie keine Originale, sondern nur Kopien zu“. (-zuschicken wird getrennt, kein doppeltes -zu)
- „Verzichten Sie bitte darauf, Kopien zuzuschicken.“ (erweiterter Infinitiv)
Der Fall „zurückschicken“
- „Ich kann es gerne zurückschicken“.
- „Sie brauchen es nicht zurückzuschicken“. (erweiterter Infinitiv, Verb wird auch in der Grundform zusammengeschrieben)
- „Bitte schicken Sie mir die Originale zurück“.
- „Bitte denken Sie daran, die Originale zurückzuschicken.“ (erweiterter Infinitiv)
Zurückzuschicken und zurückzusenden: Zusammen oder getrennt schreiben?
Wenn es in der geschäftlichen Korrespondenz um eine Rücksendung geht und „zurück zu senden“ darin enthalten ist, kommt es oft zu Unsicherheiten, ob der Begriff zusammen oder getrennt geschrieben wird. Hilfreich ist, sich am Infinitiv (Grundform) zu orientieren: Dieser lautet „zurückzusenden“ – demnach gilt, dass der Begriff zusammen geschrieben werden muss. Dieselbe Regel gilt für das Synonym „zurückzuschicken“, denn auch hier lautet der Infinitiv „zurückschicken“ – und nicht „zurück zu schicken“.
Eigenständige Verben werden zusammen geschrieben
Bei vielen anderen zusammengesetzten Wörtern mit Fokus auf den Begriff „schicken“, die ein eigenständiges Verb bilden, gilt ebenfalls Zusammenschreibung:
Hier handelt es sich um sogenannte Adverbien (vorbei, weiter, umher, …), die vor dem Wort „schicken“ stehen. Adverbien sind Wörter, die ein Verb näher beschreiben. Diese Wörter machen gemeinhin nähere Angaben über ein Verb. Mit ihrer Hilfe wird beschrieben, wann, wo, wie und warum etwas passiert:
Beispiel Fragestellung und Antworten
Wie schicke ich etwas?
„Ich schicke etwas vorbei“.
„Ich schicke etwas weiter“.
„Ich schicke etwas umher“.
Die Ausnahme: ,,absenden“
Bei dem Wort „absenden“ (ebenfalls ein eigenständiges Verb) verhält es sich allerdings anders. Eine getrennte Schreibweise ist in diesem Fall kaum möglich.
Beide Sätze – „ich kann es heute noch senden“ oder „ich kann es heute noch absenden“ – sind grammatikalisch richtig. Den Satz „ich kann es heute noch ab senden“ hingegen kann es so nicht geben.
Dasselbe gilt beispielsweise auch für die Begriffe „verschicken“ oder „beschicken“. Hier handelt es sich um reine Präfixe – Vorsilben, die kein eigenständiges Wort bilden. Deshalb ist eine Getrenntschreibung nicht möglich.
So prüfen Sie unbemerkte Fehler in Outlook
Sie möchten sichergehen, dass sich in Ihren E-Mails keine Rechtschreibfehler einschleichen? Um bei der geschäftlichen Korrespondenz einen professionellen Eindruck zu vermitteln, sollte jede E-Mail vor dem Versenden auf die Rechtschreibung hin überprüft werden. In Outlook besteht die Möglichkeit, vor dem Versenden jeder E-Mail automatisch eine Rechtschreibprüfung durchführen zu lassen:
1) Öffnen Sie Outlook
2) Klicken Sie auf dem Tap „Datei“ und dann auf „Optionen“
3) Es öffnet sich nun ein neues Fenster. Wählen Sie links die Kategorie „E-Mail“ aus und aktivieren Sie die Option „Vor dem Versenden immer die Rechtschreibung prüfen.“
4) Bestätigen Sie anschließend die getätigte Einstellung mit einem Klick auf „OK“.

Wenn Sie nun eine E-Mail versenden, wird die Rechtschreibprüfung automatisch durchgeführt. Sind in Ihrer E-Mail Begriffe enthalten, die nicht im Wörterbuch vorhanden sind, werden Ihnen diese vor dem Versenden der Nachricht angezeigt und Sie können zwischen unterschiedlichen Optionen wählen.
Dieser Beitrag enthält Formulierungsideen von Claudia Marbach.