Homeoffice wird in Deutschland immer beliebter. Vor einigen Jahren wäre die Vorstellung, dass rund 25 Prozent der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Homeoffice arbeitet, kaum denkbar gewesen. Heute ist es an der Tagesordnung. Allerdings liegt es nicht unbedingt nur daran, dass die Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so gerne von zu Hause arbeiten lassen, sondern es dient dem Schutz vor der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus. Die Ironie dabei ist jedoch, dass das Homeoffice zwar vor Viren schützen mag, hier jedoch andere mögliche Krankheiten lauern können.
Kein Virus, dafür aber andere Belastungen
Diese Belastungen wirken sich meist auf den Bewegungsapparat und auf die psychische Verfassung der Angestellten aus. Dabei handelt es sich um zwei der Hauptursachen für eine Berufsunfähigkeit in Deutschland.
Insgesamt geht man davon aus, dass statistisch gesehen jeder oder jede Vierte in Deutschland einmal in ihrer Karriere berufsunfähig wird. Hauptgrund ist der Burnout, hervorgerufen durch Stress und Leistungsdruck. Dicht gefolgt wird dieser Grund von Schäden am Skelettapparat durch einen Bewegungsmangel.
Diese Gefahren lauern jedoch auch im normalen Büro, weshalb eine Absicherung dagegen in jedem Fall sinnvoll ist. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann die eigene Arbeitskraft absichern. Sie schützt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ihrem bisherigen Job nachgehen können.
Homeoffice und die Psyche
Die Psyche kann im Homeoffice gleich an mehreren Stellen leiden. Beispielsweise fehlt meist der Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen bei der Heimarbeit. Der Mensch ist nun einmal ein soziales Tier und braucht daher hin und wieder den Kontakt zu anderen Personen. Tut er das nicht, leidet die Psyche darunter.
Viel wichtiger ist jedoch die Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben, die im Homeoffice schwerer bis gar nicht zu bewerkstelligen ist. Der Arbeitsplatz befindet sich ständig im Sichtfeld und man wird ständig daran erinnert, was ein Abschalten erschweren kann.
Zudem neigen wir dazu im Homeoffice weniger oder kürzere Pausen zu machen und die Zeiten des Feierabends nicht einzuhalten. Das kann ebenfalls Stress und Unruhe verursachen.
Kopf- und Rückenschmerzen
Beide Probleme haben meist den gleichen Ursprung: ein nicht ergonomisch eingestellter Arbeitsplatz. Oft wird das Homeoffice kurzerhand am Küchentisch eingerichtet, ohne darauf zu achten, ob es wirklich gesund ist acht Stunden daran zu verbringen. Der Esstisch ist in der Realität eher weniger zum Arbeiten geeignet, gleiches gilt für die zugehörigen Küchenstühle. Wer für eine längere Zeit im Homeoffice arbeitet, sollte sich deshalb einen passenden Arbeitsplatz einrichten, um Beschwerden und langfristige Schäden am Rücken zu vermeiden.

Müdigkeit, Erschöpfung und Schlafstörungen
Auch diese Probleme liegen in der mangelnden Trennung zwischen Arbeit und Privatem begründet. Vor allem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihren Arbeitsplatz in einer Nische im Schlafzimmer eingerichtet haben, leiden oft unter Schlafstörungen und damit einhergehender Erschöpfung oder Müdigkeitserscheinungen.
Der Grund: Der Arbeitsplatz im Schlafzimmer ist immer im Blick. Es ist das letzte, was man vor dem Zubettgehen sieht und das erste nach dem Aufwachen. Hier ist Stress eindeutig vorprogrammiert. Besser ist es natürlich, wenn der Arbeitsplatz ein abgeschlossener Raum innerhalb der Wohnung ist. Die Tür kann geschlossen werden, frei nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“.
Übergewicht und Bluthochdruck
Angestellte, die zu Hause arbeiten, bewegen sich weniger. Das ergibt Sinn, denn der Weg zur Arbeit entfällt, genauso wie mögliche Wege im Büro. Höchstens der Weg in die eigene Küche oder auf die Toilette fallen noch an, doch sind die meist kürzer als im Unternehmen. Die Folge ist ein chronischer Bewegungsmangel, der zu Bluthochdruck und Übergewicht führen kann. Hier sollte mit gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung – beispielsweise ein Spaziergang in der Mittagspause – gegen gearbeitet werden.
Homeoffice-Krankheiten vermeiden
Damit es gar nicht erst soweit kommt, gilt es für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aktiv zu werden. Viele dieser Homeoffice-Krankheiten lassen sich mit einer soliden Prävention verhindern.
- Regelmäßiger digitaler Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen
- Pausen und Feierabend einhalten
- ergonomischer Arbeitsplatz außer Sichtweite in der Freizeit
- Ausreichend Bewegung
- Gesunde Ernährung
Die Vorteile überwiegen dennoch
Dennoch lässt sich festhalten, dass das Arbeiten im Homeoffice sehr beliebt ist bei den Angestellten. Grundsätzlich arbeitet es sich doch oft zufriedener und effizienter als im Großraumbüro. Zudem ist es in der aktuellen Corona-Pandemie ein geeignetes Schutzmittel, um sich selbst und andere vor einer Ansteckung mit dem Virus zu bewahren. Wer sich dann noch etwas nach unseren Tipps richtet, wird im Homeoffice auch vor Bürokrankheiten geschützt sein.