Eine Frau mit roten Haare sitzt vor dem Laptop und tippt fröhlich. Sie trägt eine weiße Bluse
Endlich wissen, wann und wo ein Komma in der Korrespondenz gesetzt wird © kerkezz - Adobe Stock

Kommasetzung: Wichtige Kommaregeln mit typischen Fehlern und Lösungen

Nicht nur über die Rechtschreibung und Grammatik der deutschen Sprache hat sich schon so mancher den Kopf zerbrochen, auch die korrekte Zeichensetzung, insbesondere die Kommasetzung, will gelernt sein. Während ein Punkt einen Satz beendet, dient das Komma dessen Gliederung - und hat es in sich: Wird das Komma vergessen oder falsch angewendet, kann es den Sinn eines Satzes möglicherweise völlig verändern.

Es ist also gerade als Sekretärin, Assistent oder Office-Professional wichtig, die Grundregeln der Kommasetzung zu kennen und richtig anwenden zu können. Dazu braucht es allerdings auch Kenntnis über verschiedene Satzarten, insbesondere den Hauptsatz und den Nebensatz. In einigen Fällen, zum Beispiel bei Aufzählungen, liegt die Sache schnell auf der Hand, in anderen ist guter Rat gefragt.

Definition: Was ist ein Komma?

Das Wort „Komma“, im Plural „Kommata“ oder umgangssprachlich „Kommas“, leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet so viel wie Einschnitt bzw. Abschnitt. Dies beschreibt auch gut die Funktion, welches das Komma als Satzzeichen und Trennzeichen einnimmt. Als Letzteres wird das Komma nämlich in vielen Ländern, u.a. in Deutschland, als Dezimaltrennzeichen bei Zahlen oder beim Trennen von Daten sowie Werten verwendet.

Beim Schreiben dient die Kommasetzung dazu, einen Satz sinnvoll zu unterteilen und zu strukturieren. So werden folgende Elemente der deutschen Sprache mithilfe eines Kommas voneinander getrennt:

  • Haupt- und Nebensätze,
  • Aufzählungen,
  • Beisätze (Appositionen),
  • Zusätze und Erläuterungen,
  • Wörtliche Rede,
  • Ausrufe und Anrede.

Die richtige Kommasetzung sorgt außerdem dafür, dass das Geschriebene verständlich wird und Sinn macht. So kann das falsche Setzen von Kommas zu Missverständnissen führen. Das bekannteste Beispiel wird der folgende Satz sein:

“Wir essen jetzt Opa.” und  “Wir essen jetzt, Opa.”

Als Satzzeichen zeigt das Komma zudem Sprechpausen an und gibt Hinweise auf die richtige Betonung eines Satzes, zum Beispiel bei Aufzählungen. Das Beherrschen der deutschen Kommaregeln ist jedoch nicht nur deshalb besonders wichtig. Fehlerfreies, richtiges Schreiben inklusive guter Zeichensetzung sorgt auch bei Bewerbungen, Geschäftsbriefen oder anderem alltäglichen Schriftverkehr für einen guten (ersten) Eindruck.

Woher hat das Komma seinen Ursprung?

Das Komma, in Österreich auch Beistrich genannt, wurde im 15. Jahrhundert von dem venezianischen Typografen und Drucker Aldus Manutius (1449–1515) eingeführt, der das Komma und weitere Satzzeichen aus einer Virgel, also Schrägstrichen, entwickelte.

Kommaregeln sind von großer Bedeutung

Kommas oder Kommata setzen (aus Sicht der Rechtschreibung ist beides möglich): Im Bürowesen ist die Kenntnis jeder dieser mehr oder weniger komplexen Regeln nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern auch von großer Bedeutung.

Schon bei den Anreden innerhalb geschäftlicher Korrespondenz beginnt das Dilemma. Auch am Ende eines Schreibens steht häufig die Frage im Raum, wie die Grußformel denn nun geschrieben wird: Mit oder ohne Komma?

Darüber hinaus gibt es immer wieder Fälle, bei denen sich der korrekte Gebrauch eines Kommas auch im Verlauf des Textes nicht sofort erschließt. Und nicht immer ist es leicht, sofort einen Hauptsatz zu definieren oder einen Nebensatz. Das ist häufig deshalb der Fall, weil durch die Rechtschreibreform, die die Kommasetzung miteinschließt, ebenfalls neue Regeln aufgestellt worden sind.

Viele Sekretärinnen, Office Manager und Chefsekretäre tun sich schwer, die Neuerungen zu verinnerlichen. Im Duden sind sämtliche neuen Regeln, die für die Kommasetzung gelten, aufgelistet. Allerdings ist es viel Arbeit, im Zweifel jedes Mal die richtigen Kommaregeln nachzuschlagen.

Wer weiß es: Kommt vor „sondern“ ein Komma?

Es gibt zahlreiche klassische Formulierungen, die zum Büroalltag dazugehören und dennoch ist die korrekte Kommasetzung unklar. Ob

"Nicht nur(,) sondern auch"

"Wie vereinbart(,)"

"Wie bereits besprochen(,)",

"Wie bereits erwähnt(,)",

mit oder ohne Komma geschrieben werden, ist meist unklar.

Wichtig: Hier greift das Toleranzprinzip, d.h. Sie können, Sie müssen aber nicht zwingend ein Komma setzen.

Kleine Veränderungen führen zu Kommafehlern

Deshalb ist es sinnvoll, die Regel für die jeweilige Kommasetzung nicht nur auswendig zu lernen und sämtliche Erklärungen durchzuarbeiten, sondern diese auch, so gut es geht, zu verinnerlichen.

Obwohl sich die Inhalte der geschäftlichen Korrespondenz häufig gleichen, führen bei ein und demselben Satz möglicherweise auch nur kleine Veränderungen dazu, dass auf einmal ein Komma gesetzt werden muss. Überhaupt gibt es – bedingt durch die Rechtschreibreform - viele Fälle, in denen den Verfassern freigestellt ist, Kommas bzw. Kommata zu verwenden oder es zu lassen. 

Beispiele für die Schreibweise mit Komma und ohne Komma

Das Komma steht zwischen den Teilen von Aufzählungen. Allerdings nicht bei Reihungen, deren Elemente mit Konjunktionen des Typs und/oder verbunden sind. 

Beispiel: „Sie legte sich hin und schlief.“

Bei gereihten Hauptsätzen, die mit solchen und/oder-Konjunktionen verbunden sind, kann aber ein Komma gesetzt werden, muss aber nicht.

Beispiel: „Ute liest gern(,) und Peter liebt Kreuzworträtsel.“

Kommasetzung bei Haupt- und Nebensätzen

In erster Linie ist es die Aufgabe von Kommata, Aufzählungen und Teilsätze voneinander zu trennen. Das können zwei, aber auch mehrere sein.  Sie müssen nicht unbedingt durch eine Konjunktion eingeleitet werden – es können auch Hauptsätze sein oder Satzgefüge, die aus Haupt- und eingeleiteten Nebensätzen (zum Beispiel einem Relativsatz) bestehen und – jeder für sich – einen Teilsatz bilden. 

Kommasetzung zwischen Hauptsätzen

Der Hauptsatz besteht normalerweise aus mindestens einem Subjekt und einem gebeugten Verb. Er ist ein selbstständiger Satz – kann also für sich alleine stehen. 

Beispiel: „Die Ware ist auf dem Weg“. (Subjekt „Die Ware“, konjugiertes Verb „ist“, Objekt „auf dem Weg“).

Zwei Hauptsätze werden von einem Komma getrennt, wenn beide Teilsätze eigenständig für sich stehen können. Eine Ausnahme sind jedoch und, sowie und oder, welche das Komma ersetzen können.

Beispiel: „Thomas ist müde, er muss erstmal einen Kaffee trinken.“

Beispiel: „Der Kollege ist heute krank, er muss deshalb zu Hause bleiben.“

Kommasetzung in Nebensätzen

Gleichrangige Nebensätze können ebenfalls durch ein Komma getrennt werden.

Beispiel: „Wenn das wirklich so stimmt, wie du das gesagt hast, dann hast du nichts falsch gemacht.“

Beispiel: „Als wir uns die Rechnung noch einmal angesehen haben, weil Sie diese ja beanstandet hatten, ist uns aufgefallen, dass Sie Recht haben.“

Kommasetzung zwischen Haupt- und Nebensätze

Ein Nebensatz kann nicht alleine stehen. Er ist von anderen Sätzen, meistens dem Hauptsatz abhängig und bildet mit ihm ein Satzgefüge. Ein Komma trennt die beiden Teilsätze.

Beispiel: „Die Ware ist auf dem Weg, nachdem sie auf den Lkw geladen wurde.“ 

Beispiel: „Der Kollege geht heute nach Hause, weil er sich krank fühlt.“

Wenn jedoch kein kompletter Nebensatz vorliegt, wird kein Komma gesetzt: 

Beispiel: „Der Betrieb ist älter als ich.“

Kommasetzung bei einem Beisatz

Eine Apposition, auch nachgestellter Beisatz genannt, wird durch ein Komma vom Hauptsatz getrennt, eine eingeschobene Apposition dagegen von Kommas eingeschlossen.

Beispiel: „Das ist Sandra, meine Schwester und gleichzeitig auch Nachbarin.“

Beispiel: „Sandra, meine Schwester und Nachbarin, kommt gleich zum Kaffee.“

Kommasetzung bei Einschüben und Zusätzen

Das Komma trennt nachgestellte Erklärungen und Zusätze, manchmal auch Einschübe genannt, ab. Zu erkennen sind diese oftmals an den Konjunktionen und zwarvor allemnämlichalsozum Beispielz.B. und insbesondere.

Beispiel: „Thomas geht morgen, also am Montag, wieder zur Arbeit.“

Beispiel: „Anna mag Tee, besonders den Grünen.“

Kommasetzung vor Konjunktionen

Konjunktionen sind Bindewörter, die Sätze oder Satzteile miteinander verbinden, wobei die Teilsätze meist durch ein Komma getrennt werden.

Einige Konjunktionen verlangen das Setzen von einem Komma. Dazu gehören zum Beispiel entgegengesetzte Konjunktionen wie aberdochjedochsondern sowie wobei oder obwohl.

Beispiel: „Sie liebt Cola, aber nur Diet Coke.“

Beispiel: „Tina mag keinen Kaffee, sondern Tee.“

Beispiel: „Thomas hatte um 8 Uhr einen wichtigen Termin, doch er kam zu spät.“

Auch vor anreihenden Konjunktionen muss ein Komma gesetzt werden, so zum Beispiel bei zum einen… zum andereneinerseits… andererseitsje… desto oder nicht nur… sondern auch. Auch hier gibt es zahlreiche Beispiele.

Beispiel: „Je später man ins Bett geht, desto müder ist man am nächsten Morgen.“

Beispiel: „Einerseits wollte Thomas noch den Film zu Ende schauen, andererseits musste er am nächsten Morgen fit sein.“

Beispiel: „Nicht nur fährt er gerne Fahrrad, sondern er ist auch gerne an der frischen Luft.“

Ausnahmen bei der Kommasetzung vor Konjunktionen

Bei einigen Konjunktionen muss kein Komma gesetzt werden. Das gilt vor allem dann, wenn Vergleiche vorliegen (z.B. bei als oder wie). Das Komma können Sie außerdem bei folgenden Konjunktionen weglassen: Sowohl… als auchweder… noch sowie entweder… oder.

Infinitiv- und Partizipgruppen: Wann wird ein Komma gesetzt?

Eine Kommasetzung kann auch bei Partizip- sowie Infinitivgruppen notwendig werden, muss es aber nicht zwingend.

Kommasetzung bei Infinitivgruppen

Bei Infinitiven mit „zu“ gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Der Infinitiv bildet, gegebenenfalls zusammen mit weiteren Wörtern oder Teilsätzen, eine Wortgruppe, die einem Nebensatz nahekommt (satzwertige Infinitivgruppe). Solche Infinitivgruppen werden tendenziell mit Komma abgetrennt. 
  2. Der Infinitiv mit „zu“ bildet mit einem übergeordneten Verb ein komplexes Prädikat. In diesem Fall setzen Sie kein Komma.

Die Kommasetzung ist außerdem bei den folgenden Konjunktionen Pflicht: alsanstattstattaußerohne oder um.

Beispiel: „Thomas blieb die ganze Nacht wach, ohne einen Kaffee trinken zu müssen.“

Beispiel: „Thomas blieb die ganze Nacht wach, um seinen Lieblingsfilm zu schauen.“

Ebenfalls erforderlich ist das Komma, wenn eine Infintivgruppe von einem Nomen, einem Verweiswort oder einem Wort mit Platzhalterfunktion abhängig ist. In einem gängigen Beispiel aus dem Alltag von Büroangestellten heißt es:  

Beispiel: „Wir freuen uns, Ihnen mitzuteilen…“, 

oder „wir freuen uns Ihnen mitzuteilen….“? 

Laut Duden, der einen ähnlichen Satz mit gleicher Struktur als Exempel nennt („Ich freue mich schon darauf, dich wiederzusehen“) müsste in unserem Beispiel demnach ein Komma gesetzt werden. Hier handelt es sich um eine Infinitivgruppe (Infinitiv: Grundform eines Verbs) in Verbindung mit dem Wörtchen „zu“ („mitzuteilen“).

Im Grunde jedoch zielt die neue Regel darauf ab, bei Infinitivgruppen auf Kommas weitestgehend verzichten zu dürfen (aber nicht zu müssen).

Dazu noch ein Beispiel: 

„Wir freuen uns, euch mal wieder zu sehen“. 

„Wir freuen uns euch mal wieder zu sehen“. (vgl.:Studis online)

Wegen der Vielzahl der Ausnahmen sind Büroangestellte auf der sicheren Seite, wenn sie die entsprechenden Satzteile durch ein Komma abtrennen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, die einmal getroffene Entscheidung für oder gegen ein Komma vor Infinitivgruppen über den gesamten Text beizubehalten.

Welchen Einfluss hat "zu" auf zusammengesetzte Verben?

Wie ist der folgende Satz richtig?

„Wir freuen uns, Sie am 23. Juni kennenzulernen.“

„Wir freuen uns, Sie am 23. Juni kennen zu lernen.“

Beide Schreibweisen sind möglich. Wie beim zusammengesetzen Verb sind auch in Verbindung mit "zu" sowohl die Zusammenschreibung als auch die getrennte Schreibweise richtig.

Beispiele für die Kommasetzung bei Einschüben

Beispiel: „Wir haben so lange darauf gewartet, den Kunden zurückzugewinnen, dass wir ihn am Ende einfach angeschrieben haben.“

Beispiel: Das Unternehmen muss sich, um ein endgültiges Urteil fällen zu können, nochmals mit der Thematik befassen.“

Ein Großteil der Unternehmen ist im Übrigen bei der alten Schreibweise geblieben und setzt diese konsequent um. Doch es gibt auch jede Menge Firmen, die sich gegen das Komma bei Infinitivgruppen ausgesprochen haben.

Bei Unklarheiten empfiehlt es sich für Sekretärinnen oder Assistenten, in einem Gespräch mit dem Vorgesetzten eine grundsätzliche Entscheidung über die künftige Vorgehensweise zu treffen.

Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel

Auf ein Komma wird verzichtet, wenn der Infinitiv des jeweiligen Verbs mit den drei Hilfsverben seinwerden, haben ein Prädikat (mehrteilig) bildet.

Beispiele sind etwa: 

„Dieses Gerücht ist nicht kleinzukriegen.“

„Er hat mir den Verdienstausfall zu erstatten.“

„Das wird ihr zu denken geben.“

Analog der Rechtschreibregeln wird auch dann auf ein Komma verzichtet, wenn die Infinitivgruppe mit den Worten pflegen, brauchen, scheinen in Verbindung stehen. 

Auch dazu Beispiele:

„Der Kunde braucht sich darüber keine Gedanken zu machen.“

„Die Firmenbilanz scheint in diesem Jahr besser zu sein.“

Weitere Ausnahmen besagen auch, dass Infinitivgruppen in folgenden Fällen durch ein Komma vom Rest des Satzes getrennt werden: 

  • Einleitung der Infinitivgruppe durch die Worte um, außer, als, (an)statt, ohne.
  • Abhängigkeit der Infinitivgruppe von einem Substantiv, das durch sie verdeutlicht wird.
  • Ankündigung der Infinitivgruppe durch ein hinweisendes Wort wie damit, es, daran.
  • Voranstellung der Infinitivgruppe in Verbindung mit einem hinweisenden Wort (z.B. das), welches auf sie Bezug nimmt.

Kommasetzung beim Partizip: Komma kann, muss aber nicht

Hinzu kommen auch verschiedene Wortgruppen, die einer Gliederung durch Kommas bedürfen. Darunter fallen unter anderem Partizipgruppen, die in vielen gängigen Sätzen ein Satzglied bilden.

In diesem Fall sind die Kommaregeln großzügig: Ein Partizip wie „singend“ mit dem Zusatz einer näheren Bestimmung „aus voller Kehle“ bilden eine sogenannte Partizipgruppe, bei der es dem Verfasser überlassen ist, ein Komma zu setzen oder auch nicht.

Die Ausnahme hier: Bildet ein Partizip keine Wortgruppe, darf kein Komma stehen. 

Beispiel: „Singend kam er ins Büro.“

Wird allerdings durch ein hinweisendes Fürwort eine Partizipgruppe eingeleitet, muss ein Komma gesetzt werden:

Beispiel: „Aus voller Kehle singend, so kam er ins Büro.“

Wann ist ein Komma bei Adjektiv- und Partizipgruppen Pflicht?

Ein Komma müssen Sie setzen, wenn Adjektiv- und Partizipgruppen

  • mit einem hinweisenden Wort oder einer Wortgruppe angekündigt oder wieder aufgenommen werden („Genau so, gut durchgebraten, mag er sein Steak am liebsten.“)
  • einem Substantiv oder Pronomen als Zusatz folgen („Sie, völlig begeistert, verfiel ihm sofort.“)
  • als Nachtrag am Satzende stehen („Das sehe ich anders, ehrlich gesagt.“)

Kommaregeln bei Aufzählungen

Kommata werden grundsätzlich – so die Regel - auch bei Aufzählungen gesetzt, wie an folgendem Beispiel zu erkennen ist: 

Beispiel: „Der Kunde kaufte Kaffee, Tee, Milch.“

Beispiel: „Wir liefern ihre Bestellung – Milch, Mehl, Mais und Zitrusfrüchte – morgen aus.“

Wenn aneinandergereihte Worte allerdings durch die Verwendung von Bindewörtern (Konjunktionen) wie und, weder-noch, sowohl-als auch, oder, sowie verbunden sind, wird kein Komma gesetzt. 

Beispiel: „Herr Meier und die Sekretärin sowie die Empfangsdame sind krank.“

Zu beachten ist außerdem, dass kein Komma bei Sätzen gesetzt wird, in denen zwei Adjektive hintereinander stehen, die nicht gleichrangig sind und sich darüber hinaus auch eines auf das andere bezieht: 

Beispiel: „Die Kunden lieben die schönen bunten Verpackungen.“

Dass Adjektive nicht gleichrangig sind, lässt sich daran erkennen, dass zwischen diesen sinngemäß kein „und“ gesetzt werden kann. Zum Vergleich: Anders ist es bei „Die Kunden lieben die schönen und preiswerten Verpackungen.“ Hier sind die Adjektive gleichrangig, also werden die Worte voneinander abgetrennt, wenn das „und“ weggelassen wird.  

Komma bei Anrede, Ausrufen und Abschied: So lauten die Regeln

Die Anrede und Abschiedsformel ist in der Regel die meistbeachtete Stelle eines Briefs oder einer E-Mail. Umso wichtiger, dass auch das Komma richtig gesetzt wird.

Kommasetzung bei der Anrede

Beispiele an zwei Titeln

Setzen Sie kein Komma bei einer Reihe von Titeln und Namen.

Beispiel: „Vorstandvorsitzender Dr. Karl Eberhard“

Beispiel: „Verbandsdirektor Professor Dr. Werner Breiholz“

Komma setzen nach der Anrede

Setzen Sie ein Komma nach der Anrede in Briefen und E-Mails.

Beispiel: „Sehr geehrter Herr Schröder, vielen Dank für die Einladung!“

Beispiel: „Guten Tag, Herr Weber, endlich finde ich die Zeit, mich für Ihre Glückwünsche zu bedanken.“

Beispiel: „Hallo, Werner, ich sende dir viele Grüße.“

Anrede ohne Komma

Besonders, wenn die Anrede aus nur einem Wort besteht, kann sie in Briefen und E-Mails auch ohne ein Komma stehen.

Beispiel: Hallo Werner

Beispiel: Hallo Sabine

Beispiele bei Namensergänzungen

Ein Komma kann bei Namensergänzungen wie „geb.“, „verw.“ stehen.

Beispiel: „Caroline Reger geb. Mewes wird an dem Empfang teilnehmen.“

Oder: „Caroline Reger, geb. Mewes, wird an derm Empfang teilnehmen.“

Vermeiden Sie Abkürzungen

Idealerweise schreiben Sie die Abkürzungen, wie zum Beispiel „geb.“, „verw.“, aus. Denn: Abkürzungen können verwirrend sein. So wird aus

  • „geb.“ = geboren
  • „verw.“ = verwitwete

Kommaregeln bei Ausruf und Abschied

Die Anrede und der Ausruf werden durch ein Komma abgetrennt – ganz im Gegenteil zu Abschiedsformeln, bei denen im Deutschen das Komma weggelassen wird.

Beispiel: „Mama, ich komme gleich wieder!“

Beispiel: „Mit besten Grüßen Katarina“

Wann wird ein Komma beim Datum, Wochentag oder der Adresse gesetzt?

Probleme mit dem Komma gibt es immer wieder bei der Angabe von Wochentagen, einem Datum oder der Adresse. Wann Sie ein Komma setzen und wann nicht und welche Stolperfallen es diesbezüglich gibt, damit beschäftigen wir uns in diesem Absatz der Kommaregeln.

Mit Komma oder ohne? So schreiben Sie das Datum richtig

Am Sonntag, dem / den? In diesem Beispiel ist die korrekte Kommasetzung  wie folgt: 

Beispiel: „Der Muttertag wird am Sonntag, dem 14. Mai 20... (,) gefeiert.„

In diesem Satz ist der Monatstag ein Beisatz. Das abschließende Komma können Sie, müssen es aber nicht setzen. Aber auch der Anschluss mit "den" ist korrekt.

Es wird kein Komma gesetzt, wenn der Satz wie folgt aufgebaut ist:

Beispiel: „Am Sonntag, den 14. Mai 20... feiern wir Muttertag.“

Beispiele Kommaregeln und erlaubte Schreibweisen

  • Der Muttertag wird am Sonntag, den 14. Mai 20.. (,) gefeiert.
  • Der Muttertag wird am Sonntag, den 14. Mai 20.. gefeiert.
  • Am Sonntag, den 14. Mai 20.. feiern wir Muttertag.
  • Die Ehrung findet am Feitag, den 19. Januar 20.., um 14 Uhr (,) statt.
  • Wir laden Sie zu unserem Fest am Donnerstag, den 18. Januar (,) um 19 Uhr ein.

Kommasetzung bei der Adresse

Hier übernehmen die Datums- und Adressangaben die Funktion eines Beisatzes, deshalb werden beide Teilsätze mit einem Komma getrennt.

Beispiel: Frau Schulte wohnt in Bonn, Konrad-Adenauer-Platz 17.

Fazit zur umstrittenen Kommasetzung

Um die Kommasetzung bis ins Detail zu ergründen, braucht es sicherlich einen intensiven Ausflug in die Welt der deutschen Grammatik und Rechtschreibung. Es reicht jedoch fürs Erste schon aus, sich die wichtigsten Regeln zu verinnerlichen, um ein Komma korrekt zu setzen.

Die Kenntnis dieser Faustregeln erleichtert den Arbeitsalltag für die Korrespondenz im Büro und trägt dazu bei, Unsicherheiten im Haupt- und Nebensatz zu reduzieren.

Dieser Beitrag enthält Formulierungsideen von Claudia Marbach.

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