Der Hamster kann das Rad nicht besiegen, es wird schneller, wenn er schneller läuft – und es ist ihm immer eine Sprosse voraus. Er kann ihm die Dynamik nur entziehen, indem er aussteigt. Das Aussteigen aus der Beschleunigung können Sie wörtlich nehmen. Treten Sie einen Schritt zurück und betrachten Sie die Situation von außen: Integrieren Sie das „Ganz-oder-gar-nicht“-Prinzip in Ihren Alltag. Das Prinzip besteht aus 5 Werkzeugen, mit denen Sie sich gegen äußere oder selbst produzierte Störer wehren und mehr effektive Konzentration in Ihr Leben holen. Ganz oder gar nicht heißt dabei, dass Sie bei Ihren Handlungen immer darauf abzielen, fokussiert und ganz bei der Sache zu sein.
KOMMUNIKATION: BESSER GESPRÄCHE VERSCHIEBEN ALS NUR MIT HALBEM OHR ZUHÖREN
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass viele Menschen beim Autofahren deutlich die Geschwindigkeit reduzieren, wenn sie sich in ein Gespräch mit ihrem Beifahrer oder ihrer Beifahrerin vertiefen? Das sagt etwas aus über die Konzentration, die man für intensive Gespräche benötigt. Wer Gespräche nur mit halber Aufmerksamkeit verfolgt, weil er sich auf eine andere Sache konzentriert, wird mehr Fehler machen und im Zweifel auch Aufgaben aus dem Gespräch nicht richtig erfassen. Das führt im Nachgang meist zu mehr Arbeit und Rückfragen, die alle Beteiligten mehr Zeit kosten.
Vermeiden Sie daher Gespräche jeder Art, ob beruflich oder privat, bei denen Sie nur mit einem halben Ohr zuhören. Kommunikation hat viel mit der Bereitschaft zu tun, sich auf sein Gegenüber zu konzentrieren. Das heißt aber auch: Wenn Sie merken, dass Sie bei einem Gespräch unkonzentriert sind, weil Sie es für unwichtig halten, dann streichen Sie es oder kürzen es ab. Wichtige Gespräche hingegen verschieben Sie auf einen anderen Zeitpunkt; oder Sie treffen bewusst die Entscheidung, sich jetzt ganz darauf einzulassen.
FÄHIGKEITEN: BESSER STÄRKEN AUSBAUEN ALS „MULTIFUNKTIONAL“ SCHWÄCHELN
Wir Menschen haben unterschiedliche Fähigkeiten. Das Ganz-oder-gar-nicht-Prinzip heißt:
- Finden Sie heraus, was Ihre besonderen Stärken sind, und konzentrieren Sie sich darauf. Versuchen Sie – soweit möglich – solche Projekte und Aufgaben zu übernehmen, die Ihren Stärken entsprechen.
- Demotivieren Sie sich nicht dadurch, dass Sie dauernd auf das schielen, was Ihnen schwer von der Hand geht oder was andere besser können als Sie. Genießen Sie vielmehr die Motivation und Konzentration, die Ihnen Ihre Stärken ermöglichen. Seien Sie dort, wo Sie gut sind, richtig gut!
- Geben Sie die anderen Bereiche bereitwillig an diejenigen ab, die dort ihre Stärken haben: Suchen Sie sich gezielt Mitarbeitende und Partner, die Sie ergänzen.
WEITERBILDUNG: BESSER GEZIELT ALS FLÜCHTIG
Wir lernen heute ein Leben lang und das ist wichtig: Wir schauen How-to-Videos, lernen im Selbststudium, bringen uns die Anwendung einer neuen Software selbst bei, besuchen Seminare oder wir Lesen. Doch wenn wir dem Wissen, welches wir antizipieren, keine volle Aufmerksamkeit schenken, ist es Zeitverschwendung, der Informationsgewinn ist gleich null.
„Ganz oder gar nicht“ heißt hier: Schenken Sie dem Neuen Ihre volle Aufmerksamkeit. Bei einer neuen Software legen Sie sich eine Dokumentation ab, idealerweise mit Screenshots. Das geht beispielsweise über ein digitales Wiki, über Programme wie Confluence oder Microsoft OneNote, so können Sie das neue Wissen auch mit Kolleginnen und Kollegen teilen.
Wenn Sie Artikel lesen, machen Sie sich Stichpunkte oder prägen Sie sich die wichtigsten Thesen ein. Bei How-to-Anleitungen wenden Sie Ihr Wissen sofort und mehrmals an, damit es in Ihr Langzeitgedächtnis übergeht. Seien Sie bei digitalen Meetings, Onlinekonferenzen oder einer Fortbildung mit voller Konzentration dabei. Wenn Sie nebenher E-Mails beantworten, werden Sie nichts mitnehmen.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in working@office.