Zwei Erfolgs-Storys vom Weg in die Selbstständigkeit. © Kirsten Dpeopleimages.com/AdobeStock
Zwei Erfolgs-Storys vom Weg in die Selbstständigkeit. © Kirsten Dpeopleimages.com/AdobeStock

Virtuelle Assistenz: Ist das ein Weg für mich?

Das Backoffice für ein Unternehmen zu führen, ist mittlerweile von überall aus möglich. Viele Assistentinnen wagen deshalb den Wechsel von der Festanstellung in die Selbstständigkeit. Ein großer Schritt mit Chancen und Risiken, wie diese zwei Erfolgs-Storys zeigen.

Ursula Wartha hat über 25 Jahre im Angestelltenverhältnis gearbeitet, zuletzt als Assistentin des CEO in einem Großkonzern. Die Freiberuflichkeit hatte sie schon länger im Hinterkopf, vor allem mit Blick auf die Freiheiten, die ihr der Sprung in die Selbständigkeit geben würde. „Ich habe mich gefragt: Wie sehe ich meine Zukunft in diesem Beruf?“, erzählt die Augsburgerin. „Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht bis zur Rente in diesem Rhythmus arbeiten wollte, den der Konzern mir vorgab.“ Außerdem wollte sie weg von Pendelei und Präsenz im Office, hin zu mehr Selbstbestimmung.

EIN NEUES ABENTEUER

Als dann ein Jobwechsel anstand, war ihr klar, dass sie noch einmal mit etwas Neuem beginnen wollte. Vor allem wollte sie nicht zwei Dinge parallel machen: „Ich hatte das Gefühl, dass ich mich nicht gleichzeitig auf einen Vollzeitjob und die Vorbereitungen für die Selbständigkeit konzentrieren kann. Dabei geht es vor allem am Anfang ja nicht nur darum, Kunden zu betreuen, sondern auch darum, eine Marke zu etablieren und zunächst einmal viel Akquise zu betreiben.“

Sie fing an, sich über die rechtlichen und steuerlichen Aspekte der Freiberuflichkeit zu informieren und sich Gedanken über die Themen zu machen, die sie anbieten wollte. Außerdem setzte sie sich daran, einen Businessplan zusammenzustellen. Unterstützung fand sie bei ihrem Verband IMA International Management Assistants, für den sie schon viele Jahre ehrenamtlich tätig war. Dort gab es Kolleginnen, die bereits als selbständige Assistentinnen arbeiteten und mit denen sie sich austauschen konnte. Auch bei ihren ehemaligen Chefs holte sie sich Rat. Beim Arbeitsamt informierte sie sich über die Möglichkeiten eines Gründungszuschusses, für den sie sich anschließend erfolgreich bewarb. Aus ihrem Job hatte sie außerdem einige finanzielle Rücklagen.

AUFGABEN WIE EIN BUNTER BLUMENSTRAUSS

Als Erstes überarbeitete Ursula Wartha ihr LinkedIn-Profil und schickte ihren Business-Flyer an ehemalige Geschäftskontakte und IMA-Kolleginnen und ‑Kollegen. Dank ihrer langjährigen Erfahrung im Top-Management kann sie eine große Bandbreite an unterschiedlichen Tätigkeiten anbieten. Das reicht von klassischen Admin-Aufgaben über Reise- und Projektmanagement, Personal- und Finanzthemen bis hin zu Übersetzungen und Webseitengestaltung. Was sie für den einzelnen Kunden tut, ist sehr individuell.

„Wenn ich interimsweise arbeite, also wenn jemand krankheitsbedingt ausfällt oder aus dem Unternehmen ausscheidet und noch keine Nachfolge gefunden wurde, bin ich oft die Feuerwehr“, sagt Ursula Wartha. „Dann halte ich das Business am Laufen und unterstütze, wo es gerade notwendig ist. Bei Kunden, die ich über eine lange Zeit betreue, kann ich tiefer in die Themen einsteigen und inhaltlich arbeiten.“ Zum Beispiel unterstützt sie dann bei der Vertriebssteuerung oder übernimmt die konzeptionelle Ausgestaltung der Kommunikation nach außen. Für ihren Verband IMA – nun ihr Kunde – arbeitet sie als Event-Managerin.

EIN NEUER LEBENSSTIL

Heute arbeitet Ursula Wartha von dort aus, wo sie gerade sein möchte. Zusammen mit einer Freundin hat sie ein Haus in Ungarn gekauft, das mittlerweile ihr zweiter Wohnsitz geworden ist. Die Freiheit, die ihr der Job als virtuelle Assistentin gibt, möchte sie nicht mehr missen: „Im Angestelltenverhältnis hat sich mein Leben nach dem Kalender meines Chefs gerichtet, jetzt habe ich mein Leben selbst in der Hand. Ich bin frei, meine Zeit so zu gestalten, wie ich es möchte. Außerdem kann ich selbst entscheiden, mit wem ich zusammenarbeiten möchte, wer zu mir passt.“

Die Selbständigkeit braucht allerdings auch einen langen Atem, betont die Assistentin. Ein Kundenstamm baut sich nicht von heute auf morgen auf und oftmals dauert es lange, bis der Zuschlag für einen Auftrag kommt. Dafür braucht es eine gewisse finanzielle Sicherheit.

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